Sprachwissenschaftler halten das Krippen- und Kitaalter für den idealen Zeitpunkt, um Kinder erstmals mit einer Fremdsprache in Kontakt zu bringen.
In diesem Alter steht im Gehirn ohnehin Sprachelernen auf dem Programm – die Muttersprache eben. „Kinder haben sehr weit offene kognitive Fenster. Wenn sie frühzeitig mit Fremdsprachen in Kontakt gebracht werden, können sie auf spielerische Weise erstaunliche Lernleistungen erbringen“, sagt Rita Franceschini, Rektorin der Freien Universität Bozen, die über Jahre bilinguale Projekte im Saarland und in Basel wissenschaftlich begleitete.
„Natürlich können auch Erwachsene noch Vokabeln lernen. Doch für Phonetik, eine gute Aussprache, schließt sich das Fenster langsam.
Je früher Kinder eine Fremdsprache erlernen, desto größer sind nachweislich ihre Chancen für eine annähernd muttersprachliche Aussprache.“
Kinder lernen in frühen Jahren eine Sprache ganz unkompliziert durch Hören und Nachsprechen, weil sie ihr neuronales Netz im Sprachzentrum optimal nutzen können. Das Kind lernt intuitiv die Bedeutung der Wörter zu erkennen und einzuordnen. Grammatikregeln nimmt das neuronale Netz wie von alleine auf und verarbeitet sie zu einem Gerüst, das dem Kind von nun an zur Verfügung steht. Von Entwicklungsvorsprüngen im Denken und Handeln bis hin zu mehr Einfühlungsvermögen gegenüber anderen Menschen: Die Vorzüge der Zweisprachigkeit im Kindesalter sind breit gefächert, wie die Forschung in den vergangenen Jahren immer wieder zeigte. Das Fazit von dutzenden Forschungsbefunden:
Die Kinder können nur gewinnen.
Das Gehirn ist bei Kindern noch in der Entwicklung. Daher können Kinder eine zweite Sprache lernen, ohne dass sie dabei einen Akzent in ihrer Aussprache entwickeln. Erwachsene und Jugendliche lernen eine neue Sprache im schulischen Umfeld, während Kinder im täglichen Umfeld eher in eine neue Sprache “eintauchen” (auch Sprachimmersion genannt).
Als Faustregel gilt in der Wissenschaft, dass eine Sprache, die vor dem 6.-10. Lebensjahr erlernt wird, zu keinem hörbaren Akzent führt und die Sprache sehr selbstbewusst verwendet wird.
Im ersten Schritt lernen die Kinder Worte durch Hören und Sehen, sind aber noch nicht in der Lage diese auch gleich umzusetzen.
Sie brauchen das Vertrauen in die Sprache.
Haben sie dieses und fühlen sich sicher beginnen die Kinder von selbst die Fremdsprache aktiv zu nutzen.
Eine Sprache kann man als Familie auch daheim in der Freizeit zusammen lernen.
Also am besten so früh wie möglich damit anfangen!
Zweisprachige Kinder
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